Rotwein-Käseabend am 14. November 2012

In gemütlicher Atmosphäre fand am 14.11. der alljährliche Rotwein-Käse-Abend statt.

Bevor Suzanne Bohn ihren Vortrag über Coluche begann, übergaben Präsidentin Lilli Maier und Jugendvertreterin Julia Hundinger drei Bände der deutsch-französischen Geschichtsbücher an Doris Kette, in Vertretung der Grund-und Realschule Plus und an Dr. Volker Schmidt, Leiter der katholischen Bücherei.

Diese besondere Spende der DFG Budenheim an Schule und Bücherei finanzierte sich aus dem Preisgeld des Joseph-Rovan-Preises, der der DFG Budenheim anlässlich des Tags des Dialogs der DFGen am 13.10.2012 in der französischen Botschaft in Berlin verliehen worden war. Lilli Maier und Dr. Volker Schmidt war es ein besonderes Anliegen zu betonen, dass die katholische Bücherei und die deutsch-französischen Geschichtsbücher allen Interessierten aller Konfessionen offen stehen

Urheber dieser Bücher war das deutsch-französische Jugendparlament, das am 23. Januar 2003 den Wunsch,  zur Vertiefung des gegenseitigen Verständnisses die Bücher mit gleichem Inhalt für beide Länder erarbeiten zu lassen. Die inhaltliche Ausarbeitung und Redaktion erfolgte durch deutsch-französische Zweierteams (Historiker und Lehrer). Damit ist eine optimale Gegenüberstellung der Ideen und Perspektiven gewährleistet.

temperamentvolle Powerpointvortrag von Suzanne Bohn, der sich anschloss, war von der ersten bis zur letzten  Minute total spannend. Durch die Bilder, die Zitate und Sprüche auf der Leinwand wurde die Lebendigkeit des Vortrages noch unterstützt.

Das Leben von Coluche, für einige noch unbekannt, war inhaltlich eine Fundgrube. Er, der bürgerlich Michel Gérard Coluche hieß, wurde am 28.Oktober 1944 in Paris geboren und verstarb im Alter von 41 Jahren an den Folgen eines schweren Motorradunfalles am 19. Juni 1986 in Opio bei Grasse. Sein Grab ist auf dem Gemeindefriedhof von Montrouge, in der Pariser Banlieue. Noch heute Pilgerstätte derer, die ihn verehrten. Sein Tod hinterließ eine große Lücke, hatte er doch viele Facetten vom Humoristen, Filmschauspieler, Komödiant und Autor. Er war dreist bis ins Unerträgliche, furchtlos gegenüber Staat, Kirche, Rechtsradikalen und vor allem ungeheuer komisch. Er lebt weiter in seinen Filmen z.B. „Brust oder Keule mit Louis de Funès“ oder  in dem Film „TchaoPantin (Am Rande der Nacht), für welchen er 1984 den Cesar für den besten männlichen Darsteller erhielt. Im Oktober 1980 kündigte er sogar seine Kandidatur für das französische Präsidentenamt an, das von vielen Intellektuellen unterstützt  war, um gegen die politischen Zustände im Land zu protestieren, was er aber nicht offiziell einreichte.
Der politische Druck und seine viele Arbeit trieben ihn in Depressionen und zum Alkohol. Er verließ seine Frau und seine beiden Söhne Ende des Jahres 1981.

Er war Mitbegründer des  Café de la Gare in Paris. Außerdem ist er der Initiator der Initiative „Les Restos du Cœur“ (Die Restaurants des Herzens), einer Art Suppenküchen, die noch heute betrieben werden.

Im Oktober 2006, dem 20. Todestag von Coluche, nahm der Pariser Oberbürgermeister von Paris Bertrand Delanoë zum Anlass,  den Künstler durch die Einweihung des „Place de Coluche“ in der Nähe seines Wohnortes zu ehren.

Bei einem Glas Rotwein und leckerem Käse war anschließend die Möglichkeit gegeben,  mit der nimmermüden Suzanne Bohn noch vertiefende Gespräche zu führen.